R.I.P. Johnny (09.12.22)- Wir werden dich niemals vergessen!

Du wirst mir fehlen Johnny!

Johnny war mein Freund und ich habe mein bestes gegeben, ihm ein gutes Leben zu bereiten.

Ich habe jeden Tag stundenlange Spaziergänge mit ihm unternommen und ihm jederzeit versucht beizubringen, nicht mehr ohne Weiteres über die angrenzende Straße zu rennen.

Wir besorgten ihm auch ein Geschirr, damit er in Ruhe ziehen konnte, was er dann von selbst sofort gelassen hat, da es ihm so gut gefiel.

Seine Tendenz frei sein und draußen herumrennen können zu wollen, ließ sich dennoch kaum bändigen. Er nutzte jede Gelegenheit um zu entwischen.

Er jagte mir oft einen großen Schrecken ein, wenn er beispielsweise aus dem Fenster sprang und wegrannte, sobald ich das Nämliche öffnete, oder er sich blitzschnell und vehement durch den Türspalt drückte, wenn jemand den Raum verließ, um ungestört Wildschweine jagen zu können. Ich suchte oder lief ihm teils über 3 Stunden hinterher, ehe ich ihn wieder anleinen und sicher zurückbringen konnte.

Nach mehrwöchigem 24/7 Training und Spaziergängen an der Leine, schien er begriffen zu haben, dass er die Straße zu meiden hatte. Nicht einmal in den Nachtstunden, wo ich ohne Straßenverkehr mit ihm übte, schien ihn die Straße noch besonders zu reizen.

Zusätzlich erschwert wurde die Gesamtsituation dadurch, dass es hier eigentlich viel zu früh war, diesen Hund bei mir aufzunehmen. Das Gelände ist noch eine Baustelle, Zäune und Mauern fehlen. Johnny fand seinen Weg selbstständig hierher und wie hätten wir ihn abweisen können? Es war somit ein gewissermaßen gefährliches Umfeld für ihn und so passten wir auch auf ihn auf.

Letzten Freitag dann, wir besprachen uns gerade und waren mit mehreren Leuten anwesend, als Johnny sich mal wieder durch den Türspalt quetschte, als wir nach draußen gingen. Zunächst machte sich niemand besonders Sorgen, weil dies eben alles andere als ungewöhnlich war. Zumal er nicht in Richtung Straße unterwegs war und normalerweise auch auf Rufe reagierte und ohnehin meist schnell zurückkam.

Dieses Mal war es leider anders.

Ich war gerade im Haus und habe die Leine und das Geschirr bereitgelegt, um Johnny zeitnah wieder einfangen zu können und wollte mir eine Jacke überziehen. Ehe ich plötzlich aufgebrachte Rufe hörte und nach draußen kam.

Es war bereits zu spät…

Er ist mit vollem Galopp, aus dem Olivenhain kommend, auf die Straße gerannt. Er wollte noch umkehren, weil er die Gefahr doch noch realisiert hatte, aber einen Sekundenbruchteil später überfuhr ihn bereits ein Lieferwagen.

Da lag er nun auf der Straße. Und er lebte noch.

Wir waren alle vollkommen geschockt, was soeben geschehen war.

Sofort gingen wir zu ihm und hoben ihn von der Straße auf und legten ihn anschließend ins Auto, um auf direktem Wege zum Tierarzt zu fahren. Ich fühlte mich, als wäre neben meinem Kopf eine Granate explodiert. Pfeifen in den Ohren, verschwommene Sicht, eine eisige Kälte im Körper und ein taubes Bewusstsein. Es war ein Albtraum ohne Erwachen. Etwa eine Stunde später kam das Auto zurück. Johnny konnte nicht mehr geholfen werden. Er war tot.

Tagelang trieben mich, uns alle, die Selbstvorwürfe, Schuldgefühle und Trauer in allen Formen um den Verstand.

Hätte ich ihn irgendwie retten können? Hätte ich ihn sogar im Haus anleinen müssen, um das irgendwie zu verhindern?

Fragen wie diese ließen mich tagelang nicht schlafen.

Ich glaube, ich kann im Namen aller Beteiligten sagen, dass wir unser bestes getan haben, damit Johnny ein glückliches Hundeleben erfahren und sich so frei wie möglich entfalten durfte. Er war ein überaus dankbarer, glücklicher, herzlicher und fröhlicher Hund. Er hat uns alle täglich zum Lachen gebracht und für jede Menge gute Laune gesorgt.

Im Gegenzug hat er ein Maximum an Liebe und andauernder Zuwendung bekommen. Das beste Futter, schlief in unseren Betten und machte rundum einen zufriedenen Eindruck. Ich glaube, er hatte die beste Zeit seines viel zu kurzen Lebens bei uns gehabt.

er war ein absolut wilder Kerl, durch fast nichts zu bändigen. Er kannte das Leben in einem häuslichen Umfeld nicht. Er hatte auch demnach auch keinerlei Empfinden oder Ahnung von Straßen, Autos und der Gefahr.

Ich weiß wirklich nicht, ob wir ihn irgendwie hätten beschützen können. Theoretisch hätte dieser Unfall jederzeit passieren können, schon dutzende Male zuvor. Es geht bei diesem Unglück, meiner Meinung nach, nicht darum, die Schuld bei irgendjemandem zu suchen. Es geht viel mehr darum, nun Johnny eine Ehre zu erweisen und so ein Unglück nie mehr zu ermöglichen.

Ich bitte deine Seele um Verzeihung mein kleiner Freund. Ich habe dich aufrichtig geliebt und ich werde dir durch meine künftigen Taten täglich Zeichen setzen.

Ich vergesse dich nicht Kumpel.

Ruhe in Frieden.

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